Wir konnten nicht mehr schlafen. Um 6 Uhr sind wir schon aufgestanden. Da im Zimmerpreis ein Continental Breakfast Buffet inklusive war, gingen wir bereits um 7 Uhr frühstücken. Dort war dann wirklich alles zu haben, was man sich so unter einem amerikanischen Frühstück vorstellt - Bacon - Scrambeld Eggs - Hash browns - Pancake mit Ahornsirup ... Für diesen Tag hatten wir einen Stadtrundgang zu Fuß geplant, diesen begannen wir direkt nach dem Frühstück. Zuerst gingen wir die Robson Street mit Ihren zahlreichen Läden entlang, noch ganz ruhig, denn die Geschäfte öffnen hier erst um 10 Uhr. An der Ecke Homer/Robson Street bestaunten wir die Bücherei von Vancouver, dem Kolosseum in Rom nachempfunden. Vor der Bücherei konnten wir dann den ersten Orca in the City bestaunen, die über ganz Vancouver und Victoria verstreut waren. Es waren menschengroße Nachbildungen von Orcas, die verschieden angemalt waren, je nach Thema wo sie standen - vor der Bücherei z. B. mit Bücher im Bauch. Diese Orcas werden im Herbst versteigert und unter der Internetadresse www.orcasinthecity.com kann jedermann bereits jetzt mitsteigern. Vor der Bücherei hatten wir auch noch einen tollen Blick auf das riesengroße B. C. Place Stadium, ein Kuppelstadion, am Ende der Robson Street. Weiter ging es durch die Georgia Street ins Bankenviertel. Dort waren die höchsten Wolkenkratzer von Vancouver zu finden. Als wir in die Howe Street einbogen, konnten wir von der weite schon die Segel des Canada Place sehen. Das einem Segelschiff nachempfundene Gebäude anlässlich der Weltausstellung Expo 1986 entstanden, beherbergt heute das Messezentrum und dient als Kreuzfahrtschiffs-Terminal. Zwei Schiffe hatten gerade angelegt. Wir umrundeten den Canada Place und bestaunten die landenden und startenden Wasserflugzeuge. Der gegenüberliegenden Touristeninformation statteten wir nun einen Besuch ab. Dort gab es zahlreiche Broschüren und auch Stadtkarten. Wir kauften uns aus einem Automaten eine Telefonkarte für 10 CAN-$ von Telius, der örtlichen Telefongesellschaft. Gleich hinter dem Gebäude konnten wir dann die ersten Filmaufnahmen für diesen Tag beobachten. Die Straße war abgesperrt, aber es wurde erst für den Dreh aufgebaut. Weiter ging´s zum Harbour Centre Lookout. Nachdem wir in der Touristen Info einen Gutschein über 1 CAN-$ fanden, konnten wir für 9 CAN-$ auf 168 Meter Höhe fahren. Dort hatten wir einen herrlichen Blick über die ganze Stadt, besonders auf den Hafen und nach Gastown und Chinatown, wo wir nachmittags noch hin wollten. Die Berge im Hintergrund waren aber leider in Wolken gehüllt. Die nette Crew des Towers, übrigens lauter junge Mädels, bot uns ein Foto mit unserer Canon Spiegelreflexkamera an. Gerne nahmen wir das Angebot für unser erstes gemeinsames Foto an. Sie empfahl uns, unbedingt den Blitz der Kamera zu aktivieren, leider wusste ich nicht wo, egal, ohne Blitz wurden die Aufnahmen jedenfalls ziemlich dunkel. Da das Ticket für den ganzen Tag gültig ist, steckten wir es ein, für den Fall, das wir nochmals vorbeischauen wollten. Wieder unten angekommen probierten wir die Telefonkarte aus. Klappte gleich auf Anhieb, selbst ein Menü in deutscher Sprache war auszuwählen. Für 20 Cent/min. gaben wir die ersten Grüße nach Deutschland durch - "Uns geht´s hervorragend". Um 11.30 Uhr betraten wir dann den ältesten Stadtteil von Vancouver "Gastown". Unter Bäumen bummelten wir die alten, restaurierten Gebäude entlang. Besuchten den ein oder anderen Geschenkladen und trafen kurz vor Mittag an der SteamClock, eine mit Dampf betriebene Uhr, ein. Natürlich durfte das obligatorische Foto nicht fehlen - wir waren nicht die einzigen. Dann um zwölf begann des Schauspiel - aber war´s das schon? Die Uhr pfiff eine ähnliche Melodie wie die des Big Ben, aber viel kürzer - in 15 Sekunden war alles vorbei. Anschließend besuchten wir die "Old Spaghetti Factory" und machten dort bei Pasta und Brot hervorragend Mittag. Im Lokal selbst war eine echte, alte Straßenbahn aufgestellt, in der man auch essen konnte. Uns gefiel die "Old Spaghetti Factory" so gut, dass wir sie noch in Banff und Victoria besuchten - dazu aber später mehr. Weiter die Straße entlang konnten wir schon wieder Filmaufnahmen beobachten. Diesmal aber im Stil der 20er Jahre, dazu sind die Häuser von Gastown natürlich wunderbar geeignet. Außerdem besuchten wir nach die Statue von "Jack Gassenhauer", der Namensgeber des Stadtteils. Leider übergingen wir die Empfehlung des Reiseführers, die Carrell Street bis Chinatown mit dem Taxi zu durchfahren. Wir sahen die Junkies auf der Straße und machten einen weiten Bogen um Sie. Dazu liefen wir einige Häuserblocks nach Osten bis zur Main Street, dort an der Polizeistation vorbei bis nach Chinatown. Spart euch den Weg durch die Carrell Street unbedingt! Nach dem Spaziergang durch die Hauptstrasse von Chinatown - Pender Street - ruhten wir uns im Dr. Sun Yat-Sen Park aus. Eine herrliche Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Wer mehr sehen möchte kann auch noch die Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden nebenan besuchen - Eintritt wird verlangt. Weiter liefen wir den kurzen Weg entlang der Main Street zur Scenic World, einem weiteren Überbleibsel der Expo, einer riesengroßen Kugel, in der ein naturwissenschaftliches Museum untergebracht ist. Wir sehen uns nur den Aston Martin aus dem letzten James Bond Film, der mit dem Eishotel, an. Gleich nebenan nahmen wir den kleinen SeaBus bis Granville Island (5 Can-$). Während der Fahrt fing es leicht zu Tröpfeln an, hörte aber in Granville wieder auf. In Granville besuchten wir zuerst den Public Market, den Wochenmarkt mit allen erdenklichen frischen Lebensmitteln, Fisch natürlich nicht zu vergessen. Nun flanierten wir noch durch Granville Island, unter der Granville Street Bridge durch, die wir tags zuvor in die Innenstadt genommen hatten und ins Granville Island Museum. Dort begeisterte mich die riesige Modelleisenbahn im 1. Stock. Nach unserem Rundgang setzten wir wieder mit dem SeaBus auf die gegenüberliegende Seite über. Dort spazierten wir den Strand entlang, der mit viel Steinen und Baumstämmen übersäht war. Auch bestaunten wir hier ein Hochhaus, auf deren Dach ein ausgewachsener Baum wuchs. Außerdem konnten wir uns wieder mal von der Freundlichkeit der Kanadier überzeugen. Wir saßen auf einer Bank und studierten den Stadtplan und schon hielt eine Passantin und fragte uns, ob sie behilflich sein könne. Wir liefen weiter bis zum Parkeingang des Stanley Parks. Dort wanderten wir am Rand entlang zurück zur Robson Street, entdeckten dort gleich einen Safeway, nicht weit von unserem Hotel entfernt, kauften noch Getränke ein, holten beim gegenüberliegenden McDonalds noch ChickenMcNuggets mit Barbecue und Süss-Sauer Soße (Curry gibt´s nämlich nur in Deutschland) und verkosteten das ganze dann im Hotel. Für heute hatten wir genug. Gute Nacht!
Bewölkt - 18°C
|