Wieder sind wir zeitig aufgestanden. Nach dem frisch machen checkten wir um 8 Uhr aus unserem Hotel aus. Dann ging es noch zum Tanken und telefonieren. Anschließend fuhren wir nochmals den Tunnel Mountain Drive entlang, diesmal aber ohne das es regnet. Zuerst ein Stopp bei den Hoddos - nicht zu vergleichen mit den Hoddos im Bryce Canyon - dann weiter zum Ausblick auf das Banff Spring Hotel und zum Banff Spring Hotel Golf Course. Hier fuhren wir mit dem Auto quer durch den Golfplatz, es gibt einen Rundweg. Es sei einer der schönsten 11 Golfplätze auf der Welt, behaupten die Banffer. Zurück fuhren wir ein letztes mal die Banff Avenue entlang und auf den TCH bis Lake Louise. Hier sind wir dann um 9.30 Uhr angekommen und kauften uns noch ein Capi - wegen Sonnenbrandgefahr. Dann verließen wir auch schon Lake Louise und bogen auf den Iceflield Parkway ein. Hier wurde nochmals der National Park Pass geprüft, denn nur mit einem gültigen Ticket war das Befahren möglich. Wir hatten sogar eine bevorzugte Spur damit. An zahlreichen Viewpoints hielten wir - Hector Lake - Bow Lake - Peyto Lake. Am Peyto Lake hatte sich ausgerechnet eine größere Wolke vor die Sonne geschoben. Wir entschlossen uns die kleine Wanderung zum Bow Summit zu machen. Leider war es danach immer noch bewölkt, wir warteten und sahen einer japanischen Reisegruppen beim Fotografieren und Filmen zu - lustig - raus aus dem Bus - Foto - Foto alleine - Foto in der Gruppe - zurück zum Bus. Der See zeigte sich zwar jetzt bereits in einer tollen Farbe, aber noch toller sollte es bei Sonne sein, beschreibt zumindest der Reiseführer. Wir gaben auf, die Sonne kam einfach nicht. Weiter fuhren wir dann nach Norden und plötzlich kam die Sonne zum Vorschein - Pech gehabt. Wir hielten an zahlreichen Aussichtspunkten, einen größeren Stopp machten wir am Icefield Centre. Hier hatten wir bei strahlendem Sonnenschein einen herrlichen Blick auf den Athabasca Gletscher. Wir kauften Tickets für die SnowCoach Tour (30 CAN$ pro Person), die um 14.45 Uhr beginnen sollte. So vertrieben wir uns die Zeit auf der Terrasse mit Blick auf den Gletscher. Wir kamen mit einigen Deutschen ins Gespräch - dabei verging die Zeit so schnell, dass wir uns schon bald auf den Weg zum Gate B machten. Sonnencreme und Sonnenbrille waren angesagt. Dann fuhren wir zuerst mit einem Bus a la Greyhound auf der Straße seitlich den Gletscher hoch, bis zur Umsteigstation. Unser wirklich netter, junger Fahrer erklärte uns alles ausführlich auf englisch. Bei der Hälfte der Strecke angekommen, stiegen wir in einen Snowcoach um. Busse mit Reifen, die so groß waren wie ich. Tim, so hier unser Fahrer, fuhr los und blieb kurz vor der Abfahrt hinunter zum Gletscher stehen. Da ging es plötzlich 80° Grad vor uns bergab. Tim hielt den Gurt hoch und erklärte uns wir er anzulegen ist - wir suchten - kein Gurt da - dann lachte Tim, sollte nur ein Spaß gewesen sein, es gibt keinen Gurt. Wir fuhren los, bergab, dann durch den Gletscherbach auf den Gletscher. Dort war eine richtige Straße in den Gletscher gefräst worden. Tim brachte uns sicher auf den Gletscher, wir durften dann Aussteigen, sollten aber nicht das markierte Geländer verlassen, es könnten versteckte Gletscherspalten da sein. Kleine Schmelzwasserbäche liefen den Gletscher entlang. Das Eis hatte heute in der Sonne eine blauen Schimmer. Wir schlenderten umher und bestaunten die Aussicht auf die Berge und Gletscher links und rechts und der Blick auf das Besucherzentrum. Es war ziemlich windig. Ich probierte das Wasser, es ist angeblich mehrere 10.000 Jahr alt. Tim bat nach 15 Minuten zum Einstieg in den SnowCoach. Auf der Rückfahrt erklärte er uns, dass das Eis unter uns 350 Meter tief ist und der Gletscher bewegt sich 25 Meter pro Jahr, zieht sich aber auch 10 Meter pro Jahr zurück. Am Icefield Centre waren wir dann nach 1 ½ Stunden zurück. Wir fuhren dann mit dem Auto noch auf dem Parkplatz am Fuße des Gletschers. Von hier kann der Gletscher zu Fuß erkundet werden. Nachdem wir aber bereits auf dem Gletscher waren, ließen wir es für heute gut sein. Interessant sind aber noch die Jahreszahlen am Wegesrand. Dort ist genau zu erkennen wie weit sich der Gletscher seit 1890 zurückgezogen hat. 1890 ging er nämlich noch bis zum Icefield Parkway. Weiter Richtung Norden. Das Tal wurde ziemlich breit und das Wasser links und rechts der Straße kann sich dort ungehindert ausbreiten. Unser letzter Stopp galt den Athabasca Falls. Dort fällt der Athabasca River 25 Meter durch eine enge Felsspalte mit einer Kraft und einem Lärm nach unten. Nah genug am Fall lies ich mich ein bisschen duschen. Nebenan wanderten wir noch durch einen früheren, nun vom Wasser nicht mehr benutzten, Seitencanyon (Abannded Falls) - herrlich. Wir entschlossen uns nicht mehr den Icefield Parkway zu fahren, sondern den kleineren Highway 93A, um hier nochmals Wildtiere zu beobachten - so hat´s zumindest Tim, unser Snowcoachfahrer, versprochen. Und er hatte nicht zu viel versprochen - vor uns stand wieder ein Auto mit Warnblinkanlage auf der Straße. Wir konnten nichts sehen, bis der Fahrer im Auto davor in den Wald deutete. Und da waren sie, zwei Bären, eine Bärenmama mit ihrem Kleinen, die kurz drauf beide vor uns über die Straße liefen - wow, wir waren beeindruckt. Nun aber weiter - kurz drauf huschten zwei Hirsche vor uns über die Straße. Ich legte eine Vollbremsung hin. In Jasper suchten wir erst mal unser Hotel, das Whistler Inn, direkt gegenüber des Bahnhofes. Wir hatten schon wieder Glück - der letzte Parkplatz im Hof gehörte uns. Um 19.30 Uhr checkten wir dann ein und gingen anschließend im hauseigenen Caledonia Grill zum Abendessen - mmhh lecker Ceasar´s Salad mit (was schon in Alberta? - Natürlich Steak). Danach noch kurz die Bootstour zum Maligne Lake gebucht (35 CAN$ pro Person), Getränke gekauft und ab ins Bett.
Icefield Parkway: sonnig bis leicht bewölkt 25° C
Jasper: leicht bewölkt 25° C
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