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10. Tag: Freitag, 2.7.2004 - Jasper - Wells Gray Provincial Park (Only time will tell)

 
Mount Edith CavellHeute wieder ein bißchen länger geschlafen (8.15 Uhr). Dann packten wir unsere sieben Sachen ins Auto, schauten nach Briefmarken im Post Office von Jasper, holten uns Tipps für eine letzte Wanderung im Visitor Information Centre und kauften noch im nahegelegenen Supermarkt ein. Unser erstes Tagesziel war heute der Plain of Glacier Loop. Dazu fuhren wir nochmals den Icefield Parkway nach Süden, dann gleich auf die 93 A und anschließend auf die, im miserablen Zustand, Mount Edith Cavell Road. Die nächsten 16 km war es erklärtes Ziel, an den Schlaglöchern vorbeizuzielen. Kurz vor dem Parkplatz bekamen wir noch einen Biber auf der Straße zu sehen, der sich dort sonnte. Um 10 Uhr waren noch wenige Autos auf dem Parkplatz. Wir liefen zuerst den oberen Weg entlang durch die Steinwüste in Richtung Carvell-Gletscher. Die Sonne scheint zum Glück und es boot sich uns ein herrlicher Blick auf den davorliegenden Gletschersee, den Cavell Gletscher, den Ghost Gletscher und den Angel Gletscher. Wir wagten uns über die zahlreichen Steine bis an den Gletscher heran, der sich vor uns ca. 20 Meter hoch auftürmte. Mount Edith CavellDas Eis des Angel Gletscher hoch über uns auf dem Berg knackte ab und zu, so dass wir uns wieder schnell aus dem Staub machten. Zurück nahmen wir dann den unteren Weg. Angegeben war der Loop mit 45 Minuten, da es aber so viel zum Staunen gab, brauchten wir 75 Minuten. Zurück am Parkplatz, der mittlerweile komplett gefüllt war, zogen wir wieder die Wanderschuhe aus. Auf dem Rückweg, überholten wir noch einen Skateboardfahrer (!) auf dem Weg nach unten. In Jasper tankten wir noch kurz und fuhren dann den Yellowhead Highway nach Westen. Dazwischen überquerten wir den Continental Divide, die Wasserscheide zwischem dem Pacific und dem Atlantischen Ozean. Außerdem überquerten wir die Zeitgrenze von Mountain Time zu Pacific Time und die Grenze zwischen Alberta und British Columbia. Mount Edit CavellUnser nächster Stopp war dann am Mount Robson Information Centre. Barbara kaufte sich eine Bärenglocke. Leider war der Mount Robson, der höchste Berg der Rocky´s mit fast 4000 Metern komplett in Wolken gehüllt. Nach unserer kurzen Rast, entschieden wir uns für den Overlander Falls Trail, ein kurzer Wanderweg zu gleichnamigen Wasserfällen des Fraser Rivers. Bereits unten angekommen fing es zu Tröpfeln an, wir spurteten sofort zurück. Wir schafften es nicht ganz, es schüttete aus Eimern. Tropfnass kamen wir am Auto an, trockneten uns und fuhren zurück zum Visitor Centre. Leider war der Mount Robson immer noch nicht zu sehen. Im Visitor Centre lag eine Statistik darüber aus, wie oft der Berg zu sehen ist. Nur 50% des Jahres ist er zu sehen. Wir setzten unsere Reise im Regen fort. Bei Tête Jaune Cache hörte es dann zu Regnen auf. Vor uns lag dann zwei Stunden Autofahrt bis Clearwater. Hier links und rechts auf den Bergen konnten wir schon mal die Abrodungen durch die Holzindustrie verfolgen. Ansonsten hieß es: fahren, fahren, fahren. Helmcken Falls LodgeIn Clearwater hielten wir kurz am Visitor Centre, dass aber kurz drauf, um 17 Uhr schloss. Dann nahmen wir die Straße in die Einsamkeit - in den Wells Gray Park. Auf der Strecke konnten wir noch kurz einen kleinen Schwarzbären und eine Herde Bison´s sehen. An unserer Unterkunft für zwei Nächte, der Helmcken Falls Lodge, kamen wir dann um 18 Uhr an und packten unsere Koffer aus. An der Rezeption bekommen wir sogar auf Deutsch eine Tourempfehlung für den nächsten Tag. Um 19 Uhr gingen wir dann Abendessen in den ersten Stock der Lodge. Dort hing ein riesiger ausgestopfter Elch über dem Buffett - beeindruckend. Es gab Gemüselasagne oder Lachs - lecker. Gegen 21.30 Uhr strichen wir für heute die Segel.
 
Jasper - Mount Edith Cavell: sonnig, 23° C
Ab Mount Robson: bedeckt mit Regenschauer 20°C

 

Jasper - Wells Gray Provincial Park

 
11. Tag: Samstag, 3.07.2004 - Wells Gray Provincial Park

 
Helmcken FallsHeute schliefen wir bis 7.30 Uhr und gingen dann in die Lodge zum Frühstücken, da gab´s nämlich Buffett. Um 9 Uhr fuhren wir dann in den Wells Gray Park. Wir hielten uns an die Tourenempfehlung der Lodge. Zuerst fuhren wir auf einem besseren Feldweg auf den Aussichtsberg "Green Mountain". Dort oben war es sehr bewölkt, deshalb konnten wir vom Aussichtspunkt nicht weit sehen. Trotzdem konnten wir den Wasserstaub der Helmcken Wasserfälle sehen. Wieder auf dem Parkway zurück sahen wir einen kleinen Schwarzbär, den wir diesmal allein entdeckt hatten. Er lief den Straßenrand entlang und fraß. Ein paar Meter weiter war ein weiterer Halt bei den Dawson Falls angesagt. Barbara hing die Bear Bell um, damit wir den gerade erst gesehenen Bär nicht überraschen wollten. Die Dawson Falls sind nicht sehr hoch, dafür umso breiter, nämlich 91 Meter. Durch das hochgewirbelte Wasser der Fälle und dem Sonnenschein entstand ein Regenbogen über den Fällen. Zurück am Parkplatz, puhh wir hatten glücklicherweise keine Begegnung mit dem Bären, fuhren wir weiter parkeinwärts, über eine Holzbrücke vorbei an den Stromschnelle, genannt "Mush Bowls". Nächster Halt, das Highlight des Tages: Die Helmcken Falls, die hier 141 Meter zwischen dem Lavagestein in die Tiefe stürzen. Beeindruckend - die 4. größten Wasserfälle Kanadas. Außerdem waren wir hier fast ganz allein für uns und genossen die Stille und das Rauschen der Wasserfälle. Ab jetzt ging es auf einer Gravel Road, einer ungeteerten Straße weiter - trotzdem aber gut gepflegt. Der nächste Stopp war an John und Alice Ray´s Farm. Eine verlassenes Stück Erde mit einer verfallenen Farm. Um 1900 hat sich hier John und Alice ihren Traum erfüllt und sich hier in der Einsamkeit angesiedelt. Bis 1946 bewirtschafteten sie die Gegend um ihre Farm. Wir liefen zuerst den kleinen Rundweg zur Farm und von hier 30 Minuten weiter durch einen Trampelpfad durch den Wald zu den Mineralquellen. Hier steigt aus einem kleinen Basin eisenhaltiges Mineralwasser auf. Ich probierte es natürlich. Auf dem weiteren Verlauf des Rundweges trafen wir noch zwei Deutsche aus der Lodge. Sie beobachtete am Alice Lake einen Specht bei seiner Arbeit. Auch wir durften durch das große Fernglas mitbeobachten. Nach einer Stunde waren wir wieder zurück am Parkplatz und machten kurz Mittag. Leider waren am Alice Lake einige Stechmücken unterwegs, aber nicht ganz so schlimm, wie im Reiseführer beschrieben. Eine weitere Station war Bailey´s Chute, hier sollten wir zwei Stromschnellen sehen, leider fing es auf den Hinweg zu tröpfeln an. Wir drehten um. Auf der Weiterfahrt hat es dann aber gleich wieder aufgehört. Rays FarmDie Straße endet am Clearwater Lake. Zuerst drehten wir eine Runde durch den Campingplatz der sehr gut besucht war, dann suchten wir mit unserer Picknickdecke bestückt einen Platz am See. Leider war keine zu finden, einen direkten Zugang gab es nicht. Der See ist ideal für Kanufahrer. Zahlreiche Bootsfahrer hatten auch Ihre Autos mit Hängern stehen gelassen, um hier einige Tage in der Wildnis zu verbringen. Wir machten uns dann auf den Rückweg, nochmals einen Versuch, den Wanderweg zu den Bailey´s Chute. Diesmal regnet es nicht und wir wanderten unter großen, alten Zedern bis zu den Stromschnellen. Leider konnten wir hier noch keine Lachse beobachten - Schade. Dann schauten wir nochmals an den Helmcken Falls vorbei. Das Sonnenlicht viel nun direkt auf die Wasserfälle. Wir wanderten noch kurz den Canyon entlang. Am Parkausgang legte ich dann nochmals eine Vollbremsung hin - Bär (unser 6.) war am Straßenrand zu sehen. Gegen 16 Uhr waren wir zurück an der Lodge. Es fing kurz darauf wieder zu regnen an, aber wir setzten uns vor unser Zimmer und studierten die Route für morgen. Barbara duschte und ich schrieb endlich die ersten Postkarten für daheim. Um 18.30 Uhr war Abendessen angesagt. Es gab Prime Rib und Pasta als Hauptspeise - Lecker. Zwischendurch war mal kurz der Strom weg, störte uns aber nicht. Auf dem Balkon hängte eine Vogeltränke mit Zuckerwasser. Dort konnten wir mehrmals einen kleinen, wahnsinnig schnellen Vogel sehen, ein bisschen größer als eine Libelle. Auf dem benachbarten Golfplatz drehten wir noch eine Verdauungsrunde und gingen dann schlafen.
 
Bewölkt, ab und zu getröpfelt - 20° C
 
Wells Gray

 
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