
Chronik von Pobenhausen
Erstmals taucht Pobenhausen in Urkunden der Klöster Tegernsee und
Münchsmünster auf
8. - 9. Jahrhundert
Unter den Wirtschaftsgütern des Tassilo-Klosters
Tegernsee oder dessen Tochterniederlassung Münchsmünster finden wir schon um 900 den Ort „Popun husa“, d. h.: zu den Häusern des Popu. Auch der Kirchenpatron
St. Quirinus wird vom Tegernseer Altarheiligen übernommen.
Hunneneinfälle
900 - 907
In Bayern wird Markgraf Luitpold noch von König Arnulf
selbst 895 zum Grafen auf dem Nordgau und Donaugau erhoben. Bereits im Herbst 900 bricht eine ungarische Reiterschar über die Enns ins Land.
Dem Markgrafen bleibt 907 nur das letzte Mittel: Der Gegenstoß des
bayerischen Heeres. Das Unternehmen endet mit der Niederlage von Preßburg, der schwersten, die die bayerische Geschichte kennt. Selbst die Ennslinie
bietet vor den Raubzügen, die jetzt bis zum Rhein hinfegen, keine Sicherheit mehr.
Die Hunneneinfälle nehmen auch unseren Paar- und Donaugau verheerend mit. Der Gaugrafensitz „Schropin husen“ wird mit Feuer und Schwert getilgt.
Einer totalen Verwüstung entgeht „Popun husa“ damals wie durch ein Wunder.
907 - 937
Die Führerstellung geht jetzt an Luitpolds Sohn Arnulf
über. Kirchengüter werden eingezogen, um statt der schwerfälligen Fußtruppen ein Reiterheer aufzustellen. Unter den, dem Kloster Tegernsee abgenommenen Bauerngütern erscheint auch „Popun husa“. Es fällt an die Grafen von Dießen
und Andechs.
Zum Schutz gegen die Ungarneinfälle wird der militärisch ausgezeichnete Stützpunkt noch mehr ausgebaut, die Pfarrkirche St. Quirin befestigt.
Hinter die Mauern kann man Vieh und Fahrnis bringen, wann immer die wilden Steppenreiter ins Land einbrechen.
Den „Haittenperg“ (Kalvarienberg) lassen die Grafen befestigen, um einen „Luginsland“ zu haben.
937
Nach Arnulfs Tod kommen schlimme Zeiten über das Land. Zerwürfnisse unter
den Fürsten lösen Kämpfe aus, und als Nachspiel fallen erneut die Ungarn ins
Land, stürmen über ganz Bayern hin, bis zum Schwarzwald hinüber.
955
Erst am Laurenzitag 955 wurden die Ungarn in der Schlacht auf dem
Lechfeld vernichtend geschlagen. Über einen längeren Zeitraum hin fehlen nun alle Nachrichten über
Pobenhausen.
Unter Otto von Wittelsbach taucht Pobenhausen als Herzogslehen auf
1175
Erst jetzt erscheinen, im Gefolge des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, Ritter
von Ebenhausen, die aller Wahrscheinlichkeit nach auch mit Herzogslehen und Kameralgütern zu Pobenhausen belehnt waren.
1200
Am 17. Mai verstirbt Kunigundis, die Gemahlin des herzoglichen
Küchenmeisters von Ebenhausen-Pobenhausen.
1224
Herzog Ludwig der Kelheimer führt eine großzügige Amtsorganisation
ein. In den Urbaren und Salbüchern, die genaue Angaben über den Grundbesitz
des Herzogs machen, finden wir die erste exakte Hofbeschreibung von
Pobenhausen: Es sind dort 2 Höfe und 5 Hofstätten verzeichnet. Sie gehören dem
Herzog von Bayern und müssen ausschließlich aufs Pflegeschloss Pfaffenhofen
und seinen Getreidekasten ihre Abgaben leisten.
Pobenhausens Zugehörigkeit zur Hofmark Niederarnbach
1364
Es ist
glaubwürdig, dass jene herzoglichen Besitzungen ab 1364 in den Genuss der
Ritter von Wemding und ab 1377 in den Besitz der Ritter von Kammern gelangen.
Das bedeutet, dass sie zur Hofmark Alten oder Niederarnbach geschlagen wurden.
Sie bleiben bis 1848 niederarnbachsche Hofmarksgüter. Aufgrund dieser rund
500-jährigen Hofmarkszugehörigkeit ist auch zu verstehen, dass in Pobenhausen
im Mittelalter, und auch später, Freibauern kaum auftreten.
1453
Über die Pfarrkirche St. Quirin erfahren wir aus einem Schreiben des
Bischofs Peter von Augsburg, dass diese auch zu jener Zeit noch befestigt war.
Innerhalb von drei Geschlechterfolgen finden wir unter der Herrschaft
Arnbach zu Pobenhausen ganz andere Untertanen und Besitzverhältnisse. Kaum
verwunderlich - die Hofmarksherren wechseln in diesen drei Menschenaltern
sechsmal:
1532 durch Kauf aus den Händen der Weichser an Anton von Frauenberg.
1571 an dessen Schwiegersohn Daniel Massenbeck.
1581 an dessen Schwiegersohn Cyriakus von Preising.
1586 nach dessen Tod käuflich an Hans Ludwig von Gumppenberg
1594 durch Kauf an die Brüder Ferdinand, Voehlin von Frichenhausen.
1625 durch Kauf an Hans Albrecht von Seiboldsdorf.
1618 1648: Pobenhausen im Dreißigjährigen Krieg
Aus der Zeit des Schwedenkrieges haben wir einige Nachrichten des
kirchlichen Lebens. Pfarrer Bartholomäus Zäch muss im Dreißigjährigen Krieg fliehen
und wird 1633 als verschollen gemeldet, so dass Pfarrer Kaspar Sieber aus Deimhausen als Provisor von drei verwaisten Pfarreien, fast ein
Menschenalter lang, auch noch Pobenhausen mitversehen muss.
1638/39
stellt er ein genaues Namensverzeichnis der Pobenhausener Pfarrgemeinde auf. Die Liste selbst, mit der Angabe der überlebenden
Kinder, ist gezeichnet vom Terror der fürchterlichsten Kriegsnot und Pestzeit.
An anderer Stelle heißt es: „In den Jahren 1634 und 1647 kunnt sich
niemand im Gau und auf dem Land halten. Alle suchten sich und das Vieh im Thonawer
Moos zu bergen und zu retten. Es war dem Feind wegen der dichten Verwachsung
und der undurchdringlichen Bodensümpfe unzugänglich.“
1648 Mit dem Westfälischen Friedensschluss endet der Dreißigjährige
Krieg
1649
Die von Hunger und Not erschöpften Menschen ereilt noch die Beulenpest, und nur langsam erholt sich der Ort. Noch heute erinnert am Westausgang von Pobenhausen ein Pestkreuz, das sogenannte „Scheyern Kreuz“, an diese schreckliche Zeit.
Die Freiherren von Pfetten erhalten Pobenhausen als Lehen
1665
Nach dem Schwedenkrieg gelangen, laut Lehensbrief vom 29.01.65, die Freiherren von Pfetten in den endgültigen Besitz der Hofmark Niederarnbach. Ein vom ersten Baron Pfetten angelegtes Stiftsbuch
berichtet von zehn Pobenhausener Untertanen.
1666
Am 23. Dezember hat der bayerische Kurfürst dem Hofkammerpräsidenten Freiherren von Pfetten und seinen Nachkommen, für 11 treu geleistete Dienste, die Dörfer Hohenried und Pobenhausen, aus 22
/16 Höfen bestehend, nebst den dortigen Gotteshäusern geschenkt, mitsamt der durchgehenden und unbegrenzten Gerichtsbarkeit.
1692
Sigmund Frhr. v. Pfettens Bitte um Befreiung seiner Untertanen von
der Leibeigenschaft wird vom Kurfürsten Max Emanuel rundweg abgelehnt.
Der Kalvarienberg als Wallfahrtsort
1668 entsteht die Legende, die zur Errichtung der Wallfahrt zum
Kalvarienberg führt.
Die Legende erzählt...

1688 erstellt Pfarrer Mathias Holzapfel am Karfreitag auf dem Geißberg,
der von da ab Kalvarienberg genannt wird, drei Kreuze. Alljährlich werden
nun dort kleine Passionsspiele abgehalten. Die Wallfahrt wächst schnell.
1691
Am 18. Mai stiften Frhr. Andreas von Gumppenberg und Frhr.
Marquart von Pfetten 2000 Gulden. Am 30. Juni wird mit großer Feierlichkeit
durch den Patrimonialrichter des Frhr. von Pfetten, Friedrich Noder, der erste
Stein gesetzt.
1692 wird die Kirche fertiggestellt.
1694 ist der Bau abgeschlossen.
1704
Während des Spanischen Erbfolgekrieges fällt der Feind auch in
den Ort Pobenhausen ein. Pfarrer Holzapfel schreibt: „Anno 1704 ist der
Feind eingebrochen, hat schier das ganze Dorf in Asche gelegt und alles
mit sich genommen. Dem Kalvarienberg ist nicht sonderlich viel geschehen.
Doch hat er dort geraubt...“
1742 Am 9. Mai stirbt Pfarrer Holzapfel.
1742 /1745
Während des Krieges zwischen Bayern und Österreich ist die Wallfahrt fast ganz erloschen. Greuel, wie man sie seit dem
Schwedenkrieg nicht mehr erlebt hat, zeichnen diese Jahre aus (Pandurenkrieg).
1745
Am 22. April schließt Max III. Josef den Sonderfrieden zu Füssen und
muss dabei auf die österreichischen Erblande verzichten.
1748/49 Die Pfarrkirche wird umgebaut
Die baufällige Pfarrkirche wird bis auf den gotischen Chor und den
romanischen Turmunterbau ganz abgetragen und neu errichtet. Dabei erhält der Turm
sein hübsch profiliertes Oktogon mit Kuppel und Barocklaterne.
1766
Am 10. Oktober stiftet Franz Ignaz Frhr. von Pfetten das
Benefizium für einen ständigen Geistlichen auf dem Kalvarienberg.
1804 und 1811: Säkularisation
In der Säkularisation, der viele Kirchen zum Opfer fallen, steht die Wallfahrtskirche bereits auf der Liste der abbruchreifen
Gotteshäuser.
Am 1. Mai 1811 erhebt Josef Marquart Frhr. von Pfetten Einspruch, so
dass das Benefizium in seinen Rechten unantastbar bleibt.
1825 Die Einsiedelei bei der Gnadenkapelle wird zu einer Benefiziatenwohnung ausgebaut.
1848
Es erfolgt die Aufhebung der Grundherrschaft und der Patrimonialgerichtsbarkeit. Die Gerichtsbarkeit der Hofmarksherren
von Niederarnbach wird, wie an vielen anderen Orten, einfach dem Staat
übergeben. Von den Grundlasten fällt ein Teil überhaupt weg, ein anderer Teil
wird in Geld angeschlagen und in den jährlich fälligen „Bodenzins“ umgewandelt.
Die Grundholden sind über Nacht Grundeigentümer und freie Bauern
geworden.
Die Bayerische Gemeindeordnung von 1869 brachte auch den
Pobenhausener Bürgern gegenüber der Obrigkeit mehr Selbständigkeit. Das Recht der Selbstverwaltung der Gemeinden war nun zum ersten Mal
deutlich formuliert worden. Eine weitgehende und auch behindernde
Staatsaufsicht blieb jedoch erhalten.
Abgesehen von dem 1870er Krieg und dem 1. Weltkrieg (16 junge Männer mussten sterben), zwischen denen auch der Krieger- und Soldatenverein Pobenhausen (1908) gegründet wurde, änderte sich in den nächsten Jahrzehnten in unserem Dorf wenig.
Dorfchronik von Pobenhausen nach dem 2. Weltkrieg
Tiefgreifende Veränderungen bestimmen von nun an das Dorfleben.
Der Nationalsozialismus und der daraus resultierende 2. Weltkrieg (18 Todesopfer) brachten für Pobenhausen dann tief greifende
Veränderungen.
Viele Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten hatten ihre Heimat
verloren und suchten jetzt eine Bleibe. In fast jedem Hof war eine
Vertriebenenfamilie untergebracht. Die Einwohnerzahl von Pobenhausen verdoppelte sich
fast. Wenn auch die meisten Vertriebenen Pobenhausen wieder verlassen mussten,
weil sie keinen Arbeitsplatz fanden, so ist unser Dorf für viele
Heimatvertriebene doch zur zweiten Heimat geworden.
Das dörfliche Leben unterzog sich in den letzten Jahrzehnten auch
gewaltigen Änderungen. Noch vor zwei Generationen wurde das
Dorfgeschehen fast ausschließlich von der Landwirtschaft und den damit verbundenen Handwerksbetrieben bestimmt.
Entwicklung der Erwerbsstruktur in Pobenhausen
Die 1950er Jahre brachten dann die schnellsten und radikalsten
Veränderungen mit sich. In atemberaubendem Tempo ersetzten Traktoren („Bulldog“), Bindemäher und später der Mähdrescher den Ochsen, das Pferd und den Dreschwagen. Immer bessere Landmaschinen verdrängten immer mehr Menschen aus der Landwirtschaft. Viele kleine Bauern in unserem
Dorf gaben ihren Hof auf oder betreiben heute noch Nebenerwerb, hauptsächlich
mit Kartoffel- und Getreideanbau.
Auch das Gastgewerbe unterzog sich einem großen Wandel. So gab es
in Pobenhausen zunächst drei Gaststätten, die Gasthäuser Grabmair,
Ettl und Graßl, in denen auch viele Vereine Unterschlupf fanden. Nachdem
beim Gastwirt Grabmair im Jahre 1972 die Wirtin verstorben war, konnte die
Wirtschaft nicht mehr bewirtet werden und wurde aufgegeben. Als nächster Gastwirt
schloß das Gasthaus Ettl Ende der 1970er Jahre seine Pforten. Auch der letzte
Gastwirt Graßl blieb von diesem Schicksal nicht verschont und gab zum
Jahresende 1989 seinen Betrieb auf, ohne würdige Nachfolger zu finden. Eine
langjährige Tradition des Theaterspiels und auch diverser traditioneller Bälle ging zu
Ende.
| Jahr |
Vollerwerbslandwirte |
Nebenwerbslandwirte |
Gewerbetreibende |
Arbeitnehmer |
| 1955 |
54 |
8 |
17 |
29 |
| 1971 |
30 |
10 |
11 |
58 |
| 1985 |
21 |
7 |
9 |
88 |
| 2003 |
5 |
13 |
14 |
247 |
Nichtsdestotrotz finden nun Veranstaltungen häufig im Feuerwehrhaus
oder im ehemaligen Schulhaus, dem jetzigen Schützenheim statt, wo es sich
seit einigen Jahren die neue Pächterin Brigitte Schön zur Aufgabe gemacht hat,
für die Bewirtung der Schützen und der Frühschoppenbesucher, oder auch bei
privaten Festanlässen zu sorgen.
Bevölkerungsentwicklung in Pobenhausen
| Jahr
|
Einwohner |
Erläuterung |
| 1900 |
370 |
um die Jahrhundertwende |
| 1939 |
351 |
vor dem2. Weltkrieg |
| 1946 |
598 |
Zuzug der Heimatvertriebenen |
| 1955 |
439 |
Abwanderung der meisten Vertriebenen
|
| 1961 |
405 |
über einen längeren Zeitraum kaum
Veränderungen |
| 1967 |
395 |
über einen längeren Zeitraum kaum
Veränderungen |
| 1985 |
413 |
über einen längeren Zeitraum kaum
Veränderungen |
| 2003 |
552 |
neue Baugebiete wirken sich aus |
Seelsorger der Pfarrgemeinde Pobenhausen seit 1950
Bis zum 8. Mai 1950
verlieh Pfarrer Johannes Evangelist Huber, zugleich
Benefiziumsvikar des Kalvarienbergs, der Pfarrei Pobenhausen seine
seelsorgerischen Dienste.
Von 1950 - 1954 betreute Vikar Josef Hanus als letzter eigener
Pfarrer die Pfarrei
Pobenhausen und das Benefizium auf dem Kalvarienberg. Er gehörte zu
den
Vielen, die nach dem Krieg ihre Heimat verlassen mussten. Sein
Einkommen war
als Vikar in der kleinen Pfarrei sehr bescheiden.
Von 1954 - 1963 übernahm neben seiner Pfarrei von Adelshausen Pfarrer,
Dekan
und geistlicher Rat August Fischer als Vikar die Pfarrei Pobenhausen.
Von 1963 - 1987 wird die Pfarrei von Pfarrer, Dekan und geistlicher
Rat Sebastian
Wolf von Brunnen mitvikariert. Am 15. Februar 1987 wurde er mit einem
Festgottesdienst und einer weltlichen Feier im Gasthaus Graßl
verabschiedet.
Von 1987 - 1992 übernahm Pfarrer Alfred Fottner, welcher bereits zwei
Jahre
zuvor seine erste Pfarrstelle Karlskron und als Vikar die Pfarrei
Adelshausen
betreute, die Ortspfarrei.
Seit 1992 schenkt nun Pater James Purathail seine Seelsorge der
Pfarrgemeinde
Karlskron mit seinen Vikarstellen Adelshausen und Pobenhausen.
Veränderungen in der Verwaltungsstruktur, wichtige Baumaßnahmen
und ortsspezifische Ereignisse im Überblick
Bürgermeister der Gemeinde Pobenhausen von 1945 bis zur Eingemeindung:
1945 - 1948 Paul Haller
1948 - 1956 Kaspar Kaltenhauser
1956 - 1966 Anton Kraus
1966 - 1978 Wilhelm Ganser
Nach der Eingemeindung in die Einheitsgemeinde Karlskron:
1978 - 2002 Benno Walter seit 2002 Friedrich Kothmayr
1951 Der Männergesangsverein „Eintracht“ Pobenhausen wird gegründet.
1954 Die Pfarrei Pobenhausen verliert seinen eigenen Seelsorger.
1955 Die Gemeinde errichtet im Ortsmittelpunkt einen Feuerlöschteich.
1958 - 1964 Beginn der Ortskanalisation und Asphaltierung der Straßen.
1958 - 1963 Durchführung der Flurbereinigung.
1960 Der Schützenverein „Hubertus“ Pobenhausen wird gegründet.
1966/67 Die Kalvarienbergkirche wird innen neu renoviert.
1967
Der bisherige Friedhof um die Pfarrkirche wird aufgelöst und ein neuer
Gemeindefriedhof am Fuße des Kalvarienbergs angelegt. Der neue Friedhof wird
im Jahre 1977 neben dem von Schrobenhausen, vom Bezirksverband für Landesschau
und Gartenpflege, im Rahmen des Wettbewerbs „Grüner Friedhof“ mit dem 2. Preis
ausgezeichnet.
Ausbau der Ortsstraßen: Kalvarienbergstraße, Erlenweg und „Am Bachl“.
Ausweisung des Baugebietes Pobenhausen Süd mit insgesamt 11 Bauparzellen.
Anlegung eines Kinderspielplatzes, der in den darauffolgenden Jahren
zweimal wegen seiner kinderfreundlichen Ausstattung und seiner idealen Lage
bei verschiedenen Wettbewerben ausgezeichnet wurde. Die örtliche Schule bildet
mit der Schule von Adelshausen einen „Schulverband“ bzw. Schüleraustausch.
Die Raiffeisenbank Pobenhausen wird aufgelöst und an die Raiffeisenbank
Hohenried angeschlossen. Als Zweigstelle bleibt Pobenhausen erhalten.
1968
Der damalige Bischof Dr. Joseph Stimpfle vom Bistum Augsburg weilt am
Pfingstmontag auf dem Kalvarienberg unter den zahlreichen Gläubigen und hält
die Festpredigt. Etwa 6000 Wallfahrer sind an diesem Tag zur Mutter Gottes
auf den Kalvarienberg gepilgert.
1969
Die Schule in Pobenhausen wird aufgelöst und in den Schulverband
Karlskron eingegliedert. Im Baugebiet Pobenhausen Süd wird die Kanalisation
durchgeführt an das bestehende Ortsnetz angeschlossen.
1970
Die Gemeinde errichtet für die Feuerwehr einen Schlauchtrockenmast neben
dem Feuerwehrgerätehaus. Die Feuerwehr erhält einen Geräteanhänger.
1973
Der 1. Bauabschnitt zum Ausbau der Ortsstraßen führt den Abbruch der
alten Friedhofsmauer und die Zurücksetzung der neuen Stützmauer nach sich.
Durch diese Maßnahme geht ein lang gehegter Wunsch des Straßenbauamtes
Ingolstadt in Erfüllung, da dadurch eine gefährliche Engstelle beseitigt
wurde.
1974
Das Kriegerdenkmal im alten Friedhof neben der Pfarrkirche wird neu
gestaltet. Die Ausfahrt am Feuerwehrgerätehaus an der Schrobenhausener
Straße wird aus Sicherheitsgründen an die Ostseite verlegt.
1975
Zum Jahresbeginn werden die eingelegten Grundstücke im Baugebiet
Pobenhausen „Nord-Ost“ im Rahmen eines Umlegungsverfahrens neu zugeteilt.
Der Bebauungsplan bzw. das Baugebiet umfasst 28 Bauplätze. Im Baugebiet
„Süd“ werden, nachdem bereits einige Neubauten erstellt worden sind, die
Straßen ausgebaut und asphaltiert.
1976
Die Gemeinde kann ein geeignetes Grundstück eintauschen und darf darauf
eine biologische Kläranlage errichten. Die Kläranlage wird notwendig, da
sonst keine neuen Bauvorhaben genehmigt werden.
1977
Im gesamten Ortsbereich wird der Mühlbach reguliert. Bei
Straßenbaumaßnahmen im Baugebiet „Nord-Ost“ im Jahre 1977 und beim Aushub für
einen Wohnhausneubau im Jahre 1978 werden jeweils ein einschneidiges
Sachsschwert aus dem 6. Jahrhundert gefunden bzw. ausgegraben. Diese Funde
lassen auf die frühbajuwarische Ansiedlung in Pobenhausen schließen. Die
Begrabenen waren vermutlich noch Heiden, da bei den Christen solche
Grabbeigaben verboten waren.
Ortsgeschichtliches seit der Eingemeindung 1978
1978
Infolge der bayerischen Gemeindereform (sog. Gebietsreform) endet zum 30. April 1978 die Selbständigkeit der Gemeinde Pobenhausen. Die Gemeinde
wird als Gemeindeteil in die Einheitsgemeinde Karlskron eingegliedert. Der
Ortsteil Pobenhausen zählt zu diesem Zeitpunkt 398 Einwohner. Die Flur Pobenhausen umfasst 781,61 ha.
1980
Die kath. Pfarrkirche St. Quirinus wird außen renoviert, wobei auf die ursprüngliche Farbgebung ein besonderer Wert gelegt wird.
Ein gebrauchter VW LT 35 Kastenwagen wird von der Gemeinde erworben und von den Feuerwehrmännern in vielen Stunden Eigenleistung zu einem Feuerwehrfahrzeug TSF umfunktioniert. Das Fahrzeug löst den bisherigen Tragkraftspritzen-Anhänger TSA 8 ab.
Der Mühlbachweg und der Hüttenweg werden ausgebaut und asphaltiert.
1981
Der Schützenverein „Hubertus“ Pobenhausen schafft sich, nachdem ein Schießbetrieb in der früheren Gastwirtschaft Graßl nicht mehr möglich
ist, mit viel Eigenleistung im ehemaligen Schulhaus ein neues Domizil.
1982
Das ehemalige Schulhaus, jetzt Schützenheim, wird mit einem Kostenaufwand von 76.000,00 DM außenrenoviert.
Die Straße zur Kalvarienbergkirche wird asphaltiert. Die Freiwillige Feuerwehr begeht das 100-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe auf dem Kalvarienberg.
1983
Im neuen Baugebiet „Am Bachl I“ werden 11 Bauplätze ausgewiesen. Die Wallfahrtskirche auf dem Kalvarienberg wird mit einer neuen
Pfeifenorgel aus der Orgelbauanstalt Max Offner, Augsburg-Kissing, ausgestattet.
1984
Der Gartenbauverein Pobenhausen wird gegründet.
1985
Als Ersatz für den durch die Baugebietsausweisung „Am Bachl I“ aufgegebenen
Bolzplatz wird auf einem angepachteten Grundstück nordöstlich von
Pobenhausen ein Bolzplatz angelegt. Der Schützenverein „Hubertus“
Pobenhausen feiert sein 25-jähriges Vereinsbestehen mit Fahnenweihe auf dem
Kalvarienberg.
1986
Das Vereinsleben in Pobenhausen wird durch den neu gegründeten Verein
„Sportfreunde Pobenhausen e. V.“ gestärkt.
1987
Sintflutartige Niederschläge im Gebiet nordöstlich von Schrobenhausen
verursachen auch in der Flur Pobenhausen enorme Schäden. Die Staatstraße
2044 in Richtung Brunnen ist aufgrund der Überflutungen und
Schlammablagerungen nicht passierbar und muss gesperrt werden.
Geistlicher Rat Sebastian Wolf verabschiedet sich aus Altersgründen nach 23
Jahren Vikarzeit von der Pfarrei Pobenhausen. Die Nachfolge tritt Pfarrer
Alfred Fottner an.
1987/88
Neubau des Feuerwehrhauses Pobenhausen in der Neuburger Straße.
1988
300 Jahre Wallfahrt auf dem Kalvarienberg von Pobenhausen.
1991 -1993
Die Wallfahrtskirche auf dem Kalvarienberg wird mit einem Kostenaufwand von
ca. 830.000,00 DM grundlegend saniert. Für ca. 55.000,00 DM werden die
Gruftfiguren aufwendig restauriert.
1992
Pfarrer Alfred Fottner verabschiedet sich von der Pfarrei Karlskron und
seinen Vikarstellen Adelshausen und Pobenhausen. Zugleich wird Pater James
Purathail als Seelsorger in sein Amt eingeführt.
1993/94
Das ehemalige Schulhaus, jetzt Schützenheim wird mit einem Kostenaufwand von
ca. 160.000,00 DM renoviert. Die Dachhaut wird erneuert, das Gebäude erhält
eine Heizung und die Sanitäranlagen werden grundlegend saniert.
1994 -1997
Die Kanalisationen in Pobenhausen, Adelshausen und Aschelsried (Einrichtungseinheit) werden umfangreich mit einem Kostenaufwand von ca. 3
Mio. DM saniert. Von den Grundstückseigentümern erhebt die Gemeinde für diese Maßnahme Ergänzungsbeiträge in Höhe von ca. 2,3 Mio. DM.
1995/96
Das Baugebiet „Am Bachl I“ wird durch die Baugebietsausweisung „Am Bachl
II“ nach Westen erweitert. Es werden 18 weitere Bauparzellen geschaffen.
1996
Die „Sportfreunde Pobenhausen e. V.“ begehen das 10-jährige Gründungsjubiläum in festlichem Rahmen auf dem Kalvarienberg. Erstmals
findet die Rockparty „Rock am Berg“ statt, welche viele Jugendliche aus der
Umgebung in den Bann zieht.
1998/99
Im Zusammenhang mit der Kanalisation des Ortsteils Probfeld mit Anschluss
an die Pobenhausener Kläranlage, wird die bestehende Teichkläranlage um zwei weitere Schönungsteiche erweitert und so von bisher 499 Einwohnerwerten
auf nun 999 Einwohnerwerte ausgebaut.
2000/01
Pobenhausen erhält Radwege entlang der Staatsstraße 2044 nach Karlskron sowie entlang der Staatsstraße 2048 nach Probfeld.
2001
Der Männergesangsverein „Eintracht“ Pobenhausen kann auf 50 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Mit der Party „Rock am Berg 2“ der
Freiwilligen Feuerwehr Pobenhausen beginnen die dreitägigen Festlichkeiten des Gesangsvereins.
2002
Das alte Feuerwehrfahrzeug der Freiwiligen Feuerwehr Pobenhausen, ein VW Kastenwagen Baujahr 1976, wird durch ein neues TSF-W, ein Mercedes-Benz 614 D Vario mit Ziegler-Aufbau, ersetzt. Mit dem neuen Fahrzeug und der umfangreichen Ausrüstung mit Wasser, Schnellangriffsausrüstung sowie Atemschutz, ist die Pobenhausener Wehr feuerwehrtechnisch hervorragend ausgestattet.
2002/03
Die ehemalige Benefiziatenwohnung am Kalvarienberg wird innen instand gesetzt.
2003
Der Gemeindeteil Pobenhausen ist inzwischen auf 552 Einwohner angewachsen.
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